SICOR Keramik Triptis – VEB

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VEB SICOR Keramik Triptis

Der VEB SICOR Keramik Triptis gehörte zum Kombinat Feinkeramik Kahla und war für die Herstellung von Industriekeramiken verantwortlich.

SICOR Keramik Triptis

VEB SICOR Keramik Triptis

1991 wurde der Betrieb von der britischen Hewitt Group plc. für 850.000 Pfund übernommen und 1995 geschlossen. Zuletzt waren dort 42 Mitarbeiter beschäftigt.
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Nach der Zerschlagung des Dritten Reiches wurde die Porzellanfabrik in eine Sowjetische Aktiengesellschaft umgewandelt und dann schließlich 1952 verstaatlicht. Die Betriebsstätten des neuen Volkseigenen Betriebes waren zu jener Zeit über ganz Kahla verstreut. Erst um 1961 wurde ein neues Fabrik- und Bürogebäude am heutigen Standort errichtet. Es erfolgte auch eine moderne Installation einer Tunnelofentechnik. Zur damaligen Zeit wurde die Hälfte der Produktion in über 30 ost- und westeuropäische Länder exportiert. Der VEB Feinkeramik Kahla entwickelte sich schnell zum Zentrum der Porzellanindustrie der DDR. Zu dem Betrieb gehörten 17 Porzellanwerke mit über 18.000 Beschäftigten u.a. auch der VEB SICOR Keramik Triptis.

Triptis war im Jahre 1890 ein kleines Ackerbürgerstädtchen mit etwa 1600 Einwohnern. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Leipzig – Saalfeld rückte Triptis in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Unter der Leitung des Porzellanfabrikanten Unger aus Reichendorf im Thüringer Wald verhandelte eine Interessentengruppe im Herbst 1890 mit dem Gemeinderat der Stadt Triptis, um in der Nähe des Bahnhofs eine Porzellanfabrik zu errichten. Am 1. April 1891 erfolgte die Grundsteinlegung für die Porzellanfabrik, die ab 1892 als „Unger & Gretschel“ firmierte.

Das Produktionsprogramm des neueröffneten Betriebes umfasste vor allem Gebrauchsartikel aus Porzellan, wie Nudelrollen, Menagen, Essig- und Senfgefäße. Kaffee- und Tafelservice wurden zunächst nur in kleinerem Umfang hergestellt. 1896 wurde die GmbH in eine Aktiengesellschaft mit einer Million Reichsmark Kapital umgewandelt. Das Geld wurde in einen Erweiterungsbau investiert, der eine Verdopplung der damaligen Produktionskapazität brachte. 1905 waren bereits 440 Mitarbeiter in der Porzellanfabrik beschäftigt. Aktien der Porzellanfabrik Triptis brachten jährlich 10 bis 12 Prozent Dividende. 1906 wurde das Aktienkapital verdoppelt und die Porzellanfabrik der Gebrüder Urbach in Turn bei Teplitz (Böhmen) mit 400 Beschäftigten erworben. 1909 kamen die Glasfabriken „S. Fischmann Söhne“ in Prag, Teplitz-Schönau und Eichwald dazu und 1912 die Steingutunternehmungen Gebrüder Lichtenstern in Wilhelmsburg und „Ditmars Erben“ in Znaim.

Unmittelbar nach Kriegsende begannen die Aufräumungsarbeiten und der Wiederaufbau der zerstörten Betriebsanlagen. Der Betrieb wurde enteignet und ging als „VEB Porzellanwerk Triptis“ in Volkseigentum über. 1947 wurde die Produktion mit 4 Rundöfen wieder aufgenommen. 1952 wurden 1500 Tonnen Haushaltsporzellan mit ca. 400 Bränden hergestellt. Damit war der Betrieb an seine kapazitive Leistungsgrenze gekommen. Von 1959 bis 1962 wurde das neue (heutige) Porzellanwerk am Ortsausgang Triptis in Richtung Gera gebaut. 1962 wurde die Produktion im alten Werk eingestellt und der erste Tunnelofen in den neuen Produktionshallen gezündet.

Im Rahmen der Bildung von Kombinaten erfolgte im Januar 1968 die Zuordnung zum VEB Porzellankombinat Kahla. Kooperationsbeziehungen gab es vor allem auf dem Gebiet der Erzeugnisentwicklung und des Absatzes. 1987 wurde das Werk wieder ausgegliedert und arbeitete als eigenständiger Volkseigener Betrieb weiter. Der Betrieb hatte bis zu 1300 Beschäftigte, davon gut 80 Prozent Frauen. Zum Triptiser Markenzeichen wurde das traditionelle Zwiebelmuster auf der Form Romantika.

Quelle: Wikipedia

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