Tuchfabrik Wittstock
Industriegebäude der Tuchfabrik Wittstock Dosse von 1905 mit Sheddachhallen. 1911 wurde der Industrielle Günther Quandt Mitinhaber der Tuchfabrik Friedrich Paul in Wittstock an der Dose.
1945 wurden die Maschinen der verbliebenen Anlagen demontiert und als Reparationsleistungen in die damalige Sowjetunion transportiert.
In den ersten Jahren der DDR wurde ein Werk für die Herstellung von Küchenmöbeln eingerichtet und der VEB Tuchfabrik Wittstock gegründet.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich die Tuchherstellung auf zuletzt zwei große Hersteller, die Tuchfabriken Friedrich Wilhelm Wegener und Friedrich Paul. Beide verlegten um 1900 ihre nunmehr industrielle Tuchproduktion vor die Tore der Stadt. Dabei entstanden für die Wegenersche Tuchfabrik, die damals bereits mit der Tuchfabrik Draeger-Quandt in Pritzwalk fusioniert war, am heutigen Walter-Schulz- Platz eine beeindruckende Fabrikanlage.
Bis 1990 zählte die Textilherstellung in Wittstock zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen, die den Lebens- und Arbeitsalltag mehrerer Tausend Menschen bestimmte. Die zuletzt in der DDR-Zeit als Möbelfabrik genutzte Tuchfabrik steht seit nunmehr über zwei Jahrzehnten ungenutzt leer. Als bedeutendes Zeugnis der Industriegeschichte Wittstocks und der Prignitz sowie als überaus markantes Wahrzeichen der einstigen Tuchmacherstadt besitzt die Tuchfabrik besondere Bedeutung und ist in die Denkmalliste des Landes Branden- burg eingetragen.
Das seit 1994 leer stehende ehemalige Verwaltungsgebäude der Tuchfabrik , das später den Rat des Kreises Pritzwalk aufnahm, wird in Zukunft unter anderem Wohnungen enthalten und in den Lager- und Produktionsbereich der Tuchfabrik wird die Pritzwalker Bildungsgesellschaft moderne Ausbildungsstätten und Möglichkeiten zur internatsmäßigen Unterbringung von Auszubildenden schaffen. Das Pritzwalker Stadt- und Brauereimuseum soll hier eine Erweiterung erfahren.