Autofriedhof Flugplatz Falkenberg

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Autofriedhof Flugplatz Falkenberg

Autofriedhof Flugplatz Falkenberg – der Flugplatz Falkenberg-Lönnewitz ist ein Sonderlandeplatz nahe Falkenberg/Elster. Von 1936 bis 1945 befand sich hier der Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht Alt-Lönnewitz. Anschließend belegten von 1947 bis 1993 verschiedene Jagd- und Schlachtfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte den Platz. Heute ein Autofriedhof mit alten abgebrannten LKW, Traktoren und anderen Fahrzeugen.

Autofriedhof-Falkenberg - Lost Place Brandenburg

Autofriedhof-Falkenberg – Lost Place Brandenburg

Das Gelände, welches ungefähr vier Kilometer südlich von Falkenberg/Elster liegt, wurde schon in den 1920er Jahren als Zivilflugplatz genutzt. Mitte der 1930er Jahre wurde dieser zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe ausgebaut. Am 1. Oktober 1936 übernahm eine Fliegerhorstkommandantur den Fliegerhorst. Damit begann der eigentliche Flugbetrieb. Im Norden des Fliegerhorstes befanden sich drei große und drei mittlere Flugzeughangars, sowie ein großer Reparaturhangar. Dahinter waren Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude vorhanden.

Schon ab 1936 war hier eine Flugschule der Luftwaffe für zweimotorige Flugzeuge untergebracht. Bis Juli 1944 wechselten sich verschiedene Flugzeugführerschulen mit der Belegung des Platzes ab. Zeitweise diente er auch als Werkflugplatz für das in Brandenburg an der Havel ansässige Zweigwerk der Arado Flugzeugwerke. Als erste fliegende aktive Einheit war hier, ab Juni 1944, die III. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 stationiert. Weitere Teile des Geschwaders, das mit der Arado Ar 234 flog, folgten im Juli 1944. Kurz vor Kriegsende erhielt das Kampfgeschwader 76 einige vierstrahlige Arado Ar 234 C-3, einer Weiterentwicklung der Arado Ar 234. Die ersten beiden Flugzeuge dieses Typs (Werknummern 250002 und 250004) wurden am 27. März 1945 von Alt-Lönnewitz aus geflogen.

Am 24. April 1945 besetzte die Rote Armee das weitgehend intakte Gelände, lediglich die Startbahn war durch die abrückenden deutschen Truppen unbrauchbar gemacht worden. Die Wiederaufbaumaßnahmen wurden unter Einbeziehung deutscher Betriebe und Hilfskräfte durchgeführt; die vorhandenen Flugzeughallen wurden weiterhin genutzt, teilweise noch bis 1992. Anschließend wurde der Platz ab 1947 durch verschiedene Jagd- und Schlachtfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte belegt. Die nachfolgende Auflistung nennt die wichtigsten davon. Zwischenzeitliche Stationierungen anderer Einheiten fanden ebenfalls statt, darunter auch die Belegung durch polnische, tschechoslowakische und NVA-Jagdfliegereinheiten. Auch schwere Bomber vom Typ Tu-22K und Tu-22M nutzten den Platz.

Anfang der 1950er Jahre fand eine Erweiterung der Wohnsubstanz für die stationierten Soldaten statt, dazu kam 1955 die Befestigung von Betriebsflächen und der Bau einer Vorstartlinie und einer Ringrollbahn. 1958 wurde eine neue, dreigeschossige Flugleitung errichtet. 1960 wurden die Startbahn auf 2500 Meter verlängert und drei Dezentralisierungsräume angelegt. Von 1968 bis 1970 kamen die ersten geschlossenen Flugzeugdeckungen hinzu. Eine Sanierung der Flugbetriebsflächen fand 1986 statt und umfasste auch eine letztmalige Verlängerung der Startbahn auf 3000 Meter. Weitere, 1988 begonnene Baumaßnahmen wie das Errichten einer vierten Dezentralisierungszone und weiterer Flugzeugdeckungen, wurden nach den politischen Ereignissen 1989/90 gestoppt. Im Juni 1993 übergab die russische Administration den Flugplatz an die deutschen Behörden.

Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurde von der Bundeswehr über eine Weiterverwendung nachgedacht, jedoch nicht verwirklicht. Stattdessen entstand ab Mitte der 1990er Jahre auf dem Areal das Gewerbe- und Industriegebiet Lönnewitz. Die Flugbetriebsflächen wurden in großem Umfang zurückgebaut, die ehemals 3000-Meter-Startbahn erheblich verkürzt. 1998 übernahm der Fliegerclub Falkenberg e.V. „Die Falken“ den Platz, der seit Juli 2000 als Sonderlandeplatz geführt wird.

Der Autofriedhof Flugplatz Falkenberg ist bei schönem Wetter ein ideales Ziel für Fotografen und Urban Explorer.

Quelle: Wikipedia

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