Alte Textilfabrik in Limbach-Oberfrohna – Urbex Sachsen
Die alte Textilfabrik in Sachsen Limbach-Oberfrohna war ein wunderschöner Lost Place für Urban Explorer. Wie in einem Museum waren viele Werkzeuge wie Spinn- und Nähmaschinen an Ort und Stelle. So, als wär am letzten Arbeitstag nur die Tür abgeschlossen worden.
Die Textilfabrik gehört dem Chemnitzer Louis Schaarschmidt und wird im Jahr 1929 gebaut. Hier werden vorwiegend Unterwäsche, Herrengarnituren, und Sportjacken produziert. Nach der Enteignung 1949 wird das Unternehmen Volkseigentum und als VEB Artiseda weitergeführt und dem VEB Kombinat Trikotagen Karl-Marx-Stadt angegliedert.
Nach der Privatisierung 1990 wird der Betrieb zur Artiseda Trikotagen GmbH umgewandelt, den Produktionsstandort in Limbach-Oberfrohna kann man allerdings nicht lange halten, 1998 verlassen die letzten Kleidungsstücke die alte Schaarschmidt-Fabrik.
Errichtet wurde das Gebäude mit der Klinkerfassade im 19. Jahrhundert als Trikotagen-Fabrik Louis Schaarschmidt. Der Turm als späteres Markenzeichen der Firma entstand erst in den 1920er-Jahren.
In der Produktion kam auch das Malimo-Verfahren zum Einsatz. Als Malimo wird einerseits ein textiles Fertigfabrikat bezeichnet, welches nach dem von Heinrich Mauersberger aus Limbach-Oberfrohna erfundenen Nähwirkverfahren hergestellt wurde, andererseits das Nähwirkverfahren, bei dem mit drei Fadensystemen gearbeitet wird, selbst. Bis 1989 entstanden sieben verschiedene Malimo-Verfahren, die sich auf 400 Patente gründen.