Milbitzer Heilanstalten Gera
Milbitzer Heilanstalten. Oberhalb des Ortes im Wald gelegen, wurden am 11. November 1899 die Milbitzer Heilanstalten, eine Stiftung der Geraer Unternehmerfamilie Louis Schlutter, ihrer Bestimmung übergeben. 1927 erweitert, diente das Krankenhaus im Zweiten Weltkrieg als Lazarett und nach 1945 als Standortkrankenhaus der sowjetischen Streitkräfte in Gera. Heute sind die Gebäude ungenutzt und dem Verfall preisgegeben.
Das Fabrikantenehepaar Schlutter, dessen Kinder an Tuberkolose gestorben waren, initiierten den Bau der Milbitzer Heilanstalten als Lungenheilanstalt. Herr Schlutter selbst arbeitete an der Projektierung und am Bau mit und auch als Direktor des Sanatoriums. Später wurden die Gebäude als Lazarett, nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) durch die sowjetische Armee als Militärkrankenhaus der GUS-Streitkräfte genutzt und 1990 nach der Wende verlassen. Es gab Bestrebungen das Gelände zu entwickeln, die jedoch aufgrund zu massiver Bauplanungen scheiterten. Seither ist das Gelände ungenutzt und die Gebäude befinden sich in einem restaurierungswürdigen Zustand, sind jedoch bereits teilweise entkernt.
Das Gelände ist ca. 46.000m² groß und umfasst neben den Gebäuden der ehemaligen Kliniken auch eine große Fahrzeughalle.
Erstmals in einer Urkunde verzeichnet wird Milwicz am 12. November 1322, in der die Vögte von Gera dem Kloster Kronschwitz den Kauf von Äckern bestätigen. 1506 erwirbt Bonifatius von Schaurodt das Dorf für 400 Gulden rheinisch. Späterhin ging Milbitz in die Herrschaft Reuß über, wurde mit seinen damals sieben Hofstellen dem Kammergut in Ernsee fronpflichtig und unterstand der reußischen Gerichtsbarkeit. Ab 1659 sind die Pferdegüter in Milbitz verpflichtet, sämtliche Baufuhren für Schloß Osterstein, das Alte Stadtschloß sowie alle Holzfuhren für Brückenbauten und die Wirtschaftsfuhren für das Vorwerk und die Brennerei Untermhaus zu leisten.