Olympisches Dorf Berlin
In unmittelbarer Nähe von Berlin in Elstal befindet sich im Havelland das historische Olympisches Dorf Berlin der XI. Olympischen Sommerspiele 1936. Hier zu sehen die marode und Einsturz gefährdete Schwimmhalle – Blick vom 3 – Meter Brett.
Das Olympische Dorf wurde von Werner und Walter March geplant und in erstmals massiv gebaut.
Das Olympische Dorf bestand aus einem Empfangsgebäude, etwa 140 einstöckigen und fünf zweistöckigen Wohnbauten, einem großen Speisehaus „Haus der Nationen“ mit 38 Speisesälen, einem Küchenhaus, dem Hindenburghaus, dem Kommandantenhaus, einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einer Sauna sowie einem Ärzte- und Krankenhaus.
Nach den Olympischen Spielen diente das Gelände als Olympia-Lazarett Döberitz und bis 1945 als Heeres-Infanterieschule. Bis 1992 wurde das Areal von der sowjetischen bzw. russischen Armee genutzt.
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Olympisches Dorf Berlin während der Spiele
Der Großteil der männlichen Olympiateilnehmer residierte während der Olympischen Spiele im Olympischen Dorf. Es sollte ein Ort der Ruhe sein, an den sich die Sportler zurückziehen konnten. Zugleich ermöglichte es die kostengünstige Unterbringung und Verpflegung der Athleten und bot ihnen Trainingsmöglichkeiten sowie ein Unterhaltungsprogramm. Um die Ruhe sicherzustellen, wurde es rund um die Uhr von der Gestapo bewacht, die u. a. eine vollständige Postzensur sicherstellte und in den täglichen Berichten an der Organisationskomitee der Spiele über die Berliner Prostituierten berichtete sowie über deren Rassenschande mit afroamerikanischen Athleten.
Im Hindenburghaus fand das abendliche Unterhaltungsprogramm statt, das durch die Leitung der NS-Kulturgemeinde veranstaltet wurde. Dazu gehörten Berichte über die Olympischen Spiele, Filmwochenschauen, Spielfilme, Sportfilme, Kabarett, Konzerte, Ballett und Kulturfilme. Im großen Saal des Hauses gab es abendlich auch Filmvorstellungen. Zu sehen bekamen die Athleten auch einen Streifen mit dem Titel Der Neuaufbau des deutschen Heeres, was zu Protesten führte. Im Gebäude befindet sich noch heute ein riesiges Relief des Künstlers Walther von Ruckteschell, das marschierende Soldaten mit Stahlhelm und geschultertem Gewehr zeigt und die Inschrift trägt: „Möge die Wehrmacht ihren Weg immer kraftvoll und in Ehren gehen als Bürge einer starken deutschen Zukunft.“ Alle Athleten, die hier ihr Olympia-Quartier bezogen, kamen an der in rötlichen Stein gemeißelten Losung vorbei – wollten sie zum abendlichen Amüsement mit Bühnenprogramm.
Ärztliche, medizinische und hygienische Organisation
Während die Organisation der ärztlichen Versorgung von Besuchern und Athleten an den Wettkampf- und Übungsstätten der Olympischen Spiele Leonardo Conti oblag, zeichnete im Olympischen Dorf die Wehrmacht für die Gestaltung des ärztlichen oder auch medizinischen Dienstes verantwortlich. Die dortige Gesamtleitung im Bereich Hygiene sowie bei der allgemeinen ärztlichen Versorgung wurde Generalarzt Heinz Ziaja übertragen.
Quelle: Wikipedia