Gravo Druck Halle – Lost Place in der Saalestadt
Lost Places: Gravo Druck Halle Abriss – demolition
Carl Warnecke (1851-1930) gründete 1889 die „Lithographische Kunstanstalt, Buch-und Steindruckerei“.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Unternehmen am Reileck / Ludwig-Wucherer-Straße zum Großbetrieb ausgebaut.
Produzierte bis zum Ende der DDR als VEB Gravo-Druck.
Großdruckerei CAWAR (Carl Warnecke) Halle produzierte neben Plakaten, Werbeschriften und Bildpostkarten vor allem auch Verpackungen. Der später vom Sohn des Gründers Eduard Warnecke (1879-1940) und zuletzt vom Schwiegersohn Eduard Krebs (1877-1950) geleitete Betrieb produzierte bis zum Ende der DDR unter dem Namen VEB Gravo-Druck.
Am 16. Januar 1992 wurde über das Vermögen der Gravo-Druck Halle GmbH zur Gesamtvollstreckung das Insolvenzverfahren eröffnet.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 29.11.2007
Unweit des Reilecks befindet sich ein Zeugnis hallescher Industriegeschichte des frühen 20. Jahrhundert: Die ehemalige Druckerei VEB Gravo Druck. Das Unternehmen ging aus der von Carl Warnecke im Jahre 1889 gegründeten Lithographische Kunstanstalt, Buch- und Steindruckerei hervor.
Anfang des 20. Jahrhunderts (vor 1912) bezog die Firma die neu gebauten Gebäude, zuvor befand sich der Sitz in der Kleinen Ulrichstraße. Am neuen Standort entwickelte sich das Unternehmen zum Großbetrieb und wandelte seine Bezeichnung in Großdruckerei CAWAR (Carl Warnecke). Produziert wurden hauptsächlich Verpackungen, jedoch auch branchenübliche Produkte wie bspw. Plakate, Bildpostkarten und Werbeschriften.
In der Zeit der damaligen DDR wandelte sich die Rechtsform in einen volkseigenen Betrieb. Zwischen 1960 und 1970 war Gravo-Druck Gesellschafter der Wezel & Naumann AG, einem Leipziger Druck- und Verlagshaus. Im Jahre 1990 firmierte der über 200 Mitarbeiter starke Gravo-Druck in eine GmbH um und wies dabei bereits Verbindlichkeiten von über zwei Millionen DM aus.
Am 16. Januar 1992 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, die Gebäude stehen seither leer. Der Verwaltungsbau musste 2010 wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Zum Zeitpunkt der Innenaufnahmen präsentierten sich die Gebäude, abgesehen von deutlichen Vandalismusschäden, in einem sehr guten Zustand.