Lost Place Rittergut Werna – Spiegelsches Gutshaus
Der Lost Place Rittergut Werna bzw. Spiegelsches Gutshaus befindet sich im Süd Harz ganz im Norden von Thüringen.
Unter den zahlreichen Fachwerkbauten typisch Nordthüringischen Typs, die den Ort prägen, ist es das eindrucksvollste.
Das stattliche zweigeschossige Fachwerkhaus wurde um 1590 erbaut. Es zeichnet sich durch reich gegliedertes Fachwerk, besonders am Südgiebel und Zwerchhaus, mit gebogenen Streben, Rauten-, Runen- und Feuerbockverzierung aus. Baustil / Epoche: Renaissance, Barock,
Obergeschoß und Giebel sind mehrfach vorkragend, die Füllhölzer und Schwellen profiliert.
Den Vorbau im Osten ziert im Obergeschoss ein offener, reich geschnitzter Balkon. Das Zwerchhaus darüber weist einen vorkragenden, reich gestalteten Giebel auf.
Das Eingangsportal im Westen ist aus rotem Sandstein. Die Fenstergewände im Erdgeschoss sind ähnlich gestaltet. Im Norden des Lost Place Rittergut schliesst sich ein Park mit Seerosenteich an.
Die einst prächtige Innenausstattung lässt sich heute nur noch erahnen. Das repräsentative Foyer mit Kamin und Treppenaufgang, Vertäfelungen in einigen Räumen und kunstvolle hölzerne Kassettendecken erinnern an vergangene Zeiten. Reste der Küche sind erhalten, wie auch geflieste Lagerräume jüngeren Datums, die auch als kleines Gefängnis erzählt werden könnten.
Auf Ernst Ludwig Christoph von Spiegel, Freiherr zu Desenberg (1711 – 1785) geht der Name des Herrenhauses zurück. Mit dem Inspektorenhaus ist es Teil eines ehemaligen Rittergutes.
Zuletzt wurde es bis 1996 als Feierabend- und Pflegeheim „Abendsonne“ genutzt.
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